Die Idee für das Ausstellungsdesign bestand darin, den einheitlichen weißen Kubus der Galerie der Alexander Tutsek- Stiftung in eine Abfolge von „Räumen“ zu verwandeln, die entlang ihrer Mitte ausgerichtet sind und an die Ursprünge der öffentlichen Präsentation von Kunst in alten Palästen erinnern. EBA strebte auch danach, das materielle Erlebnis des Galerieraums zu transformieren. Statt des eigenschaftslosen weißen Kubus, der sich anschickt, bloß neutraler Hintergrund zu sein, wurde eine greifbare Materialität vorgeschlagen, die das Bewusstsein dafür schärft, wie die Architektur unsere Wahrnehmung des Raumes wie des Kunstobjekts vermittelt.
In die Galerie wurden drei geometrische Figuren eingefügt - eine Apsis, ein Trapez, das durch ein bestehendes Gartenfenster definiert wird, und ein Hexagon. Diese räumlichen Gefüge sind von beiden Seiten erfahrbar: Von außen werden sie durch die bestehenden Galeriewände definiert, von innen wird der Besucher ihrer charakteristischen Form gewahr.
Mit Arbeiten von:
1: Edward Burtynsky, Zeller & Moye x Katie Paterson und Zsuzsanna Kóródi
2: Karin Sander und Ariane Forkel, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
3: Julija Pociūtė, Ariane Forkel, Zeller & Moye x Katie Paterson und Zsusanna Kóródi, © VG Bild-Kunst
4: Sergey Melnitchenko, James Akers and Zeller & Moye x Katie Paterson
5: Karin Sander, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
6: Valentin Goppel
7: Tornike Abuladze und Zsusanna Kóródi
8: Artem Humilevskyi und Alejandra Seeber
9: Ai Weiwei and Tillie Burden
11: Rebecca Ruchti, Julian Opie, Edward Burtynsky und Aram Bartholl
12: Zeller & Moye x Katie Paterson
13: James Akers, Shige Fujishiro und Zeller & Moye x Katie Paterson
14: Jeffrey Sarmiento
15: Brigitte Kowanz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Ort: | München, Germany |
Jahr: | 2024 |
Auftraggeber: | Alexander Tutsek Stiftung |
Leistung: | LPH 1-8 |
Fotograf: | NOSHE |
Team: | Ester Bruzkus, Peter Greenberg, Anna Kopeina |
Auszeichnungen & Veröffentlichungen: |
Die Installation von EBA aus spiegelnden und farbigen Objekten verstärken die Wahrnehmung des Barcelona-Pavillons als einen Raum der Symmetrien: Gespiegelte Maserungen des Natursteins, glänzende Reflexionen und die bewusst gesetzte Materialfuge auf Augenhöhe. Der Kritiker Robin Evans bezeichnete diese Wirkung als "paradoxe Symmetrien". Die spiegelnden Oberflächen und farbigen Objekte verdoppeln die Symmetrien des Pavillons und unterstreichen den Ausdruck des ursprünglichen Entwurfs.
Mies van der Rohe und Lilly Reich hatten einen Entwurf geschaffen, der das Wesen und die Wirkung der von ihnen verwendeten Materialien betonte.
Durch die Verwendung von reflektiven und transparenten Materialien schufen sie einen Raum, in dem man gleichzeitig sich selbst in der Spiegelung sehen kann, sehen kann, was dahinter ist, und sehen kann, was davor liegt. Diese Materialreflexionen werden durch die horizontalen Fugen verstärkt. Insbesondere die Fugen der Onyxwand, die genau auf halber Höhe der Wand und in Augenhöhe verläuft, wodurch eine Horizontlinie entsteht, die als Spiegelbild von Boden und Decke erscheint. Auf diese Weise wird die klassische Definition und Wahrnehmung des Raumes verwischt. Weitere Symmetrien entstehen durch die Reflexionen der flachen Wasserbecken auf Bodenebene.
Mit dem Austausch des ursprünglichen, nicht reflektierenden schwarzen Teppichs durch ein flaches, verspiegeltes Podest auf dem Boden und durch das Einfügen von drei weiteren Boxen - zwei mit verspiegelter Oberfläche und einer mit einer dünnen farbigen Kontur - verwandelte EBA den Pavillon temporär, um die Wahrnehmung der spiegelnden Oberflächen und damit die des Raumes zu verstärken.
Ein großer runder, curryfarbener Teppich und eine hellgrüne Rahmenkonstruktion wurden hinzugefügt, um einen neuen Dialog zwischen den Raumgeometrien und Farben des Pavillons zu schaffen.
Damit wollten wir die Wahrnehmung des Pavillons als Kaleidoskop hervorheben und die Wirkung des Raumes als Spiegelsaal verstärken.
Ort: | Barcelona, Spanien |
Jahr: | 2023 |
Leistung: | LPH 1-8 Innenarchitektur |
Fotograf: | La Dichosa |
Team: | Ester Bruzkus, Peter Greenberg, Anna Kopeina |
Das "Wohnzimmer für ein berufstätiges Ehepaar" ist eine Kombination aus Architektur und Möbeln, die etwas von der Gemütlichkeit des Zuhauses ins Büro bringt - und auch eine Hommage an Harry Rosenthal, den weitgehend vergessenen Berliner Architekten der 1920er Jahre. EBA präsentierte die Installation erstmals 2022 in der Ausstellung "AD New Perspectives" im Kronprinzenpalais in Berlin, aber das Projekt war auch immer für zwei weitere Orte gedacht - ein Stück wurde Teil des EBA Büros und ein Stück Teil des Hauses von Ester und Peter.
Als sie gebeten wurden, an der Ausstellung für Architectural Digest teilzunehmen, um großes zeitgenössisches deutsches Design zu repräsentieren, dachten sie an eine ähnliche Herausforderung, der sich Rosenthal 1928 gestellt hatte. Damals hatte Harry Rosenthal eine Inneneinrichtung ausgestellt, die Architektur und Möbel kombinierte und die er "Wohnzimmer für ein berufstätiges Ehepaar" nannte - für die damalige Zeit äußerst fortschrittlich und umfassend. Für Rosenthal war die Ausstellung eine Übersetzung einer traditionellen aristokratischen Einrichtung für ein "modernes" Paar - eine Kritik an den spießigen, überdekorierten Möbeln der damaligen Zeit, die er stattdessen als etwas Sauberes, Gleichberechtigtes, Fortschrittliches, Integratives, Verfügbares - und Modernes - darstellte. So wie Rosenthal diese Umgebung als Kommentar zu seiner eigenen Ära übersetzte, übertrug EBA das Wohnzimmer in ihr Büro, um die Vorteile des Home Office an den Arbeitsplatz zu bringen.
Das zweite Teil aus der Ausstellung AD New Perspectives, ein filigranes Bücherregal aus pulverisiertem Stahl und exquisitem, durchscheinendem Onyx, wurde in der Wohnung von Ester und Peter installiert. Die dünnen Linien des Stahls passen genau zu den Fugen der darüber liegenden Betonfertigteildecke und erweitern Rosenthals Idee alle Einrichtungsgegenstände der aus der Architektur des Raums abgeleiteten Gestaltungsidee unterzuordnen.
Ort: | Berlin |
Jahr: | 2022 |
Auftraggeber: | Architectural Digest |
Leistung: | LPH 1-8 Innenarchitektur |
Fotograf: | Jens Bösenberg |
Team: | Ester Bruzkus, Peter Greenberg, Yining Liu, Giulia Di Marco |
Partner: | Pierre Frey, Solid Nature, Matthias Hickl |
Auszeichnungen & Veröffentlichungen: | AD Magazin |
Winner of the 2019 FRAME Magazine Awards Entertainment Venue of the Year! Im September 2017 eröffnet in der Berliner City West ein neues Kino der Yorck Gruppe mit insgesamt 7 Sälen und knapp 600 Sitzplätzen. Ester Bruzkus und Patrick Batek gestalteten das Innere der Kinosäle sowie die öffentlichen Bereiche.
Jeder der Kinosäle ist eine in sich stimmige Welt mit einer klar ablesbaren Außenhülle, die in spannendem Dialog zu der starken Farbigkeit im Inneren steht. Einer der Säle ist von außen mit grob gestrichenen Holzschindeln in verschiedenen Rosetönen belegt, die sich als Farben der Sitzbezüge auch im Inneren des Saales wiederfinden. Ein weiterer Saal erinnert von außen mit seiner Astkiefer-Verkleidung und aufgesetzten Leisten an die Rückseite einer Bühnenkulisse. Das Innere des Saales ist in sattes Theaterrot getaucht.
Besonderer Blickfang ist ein ganz in schwarz gehaltener Saal, der von einem verwinkelten Netz aus Lichtlinien durchzogen wird, die die Grenzen des Raumes aufzulösen scheinen. Durch die Anwendung von RGB-LED Technik kann dieser Saal in beliebig viele Farben getaucht werden. Das Thema der Lichtlinien zieht sich auch in den öffentlichen Bereichen sowie den beiden Foyers durch. Die umlaufende Verkleidung des Kassentresens verleiht der Möblierung eine filigrane Note. Für de wartenden Kinogäste befindet sich im Foyers eine organisch verlaufende Sitzbank mit rosafarbenem Bezugsstoff.
Ort: | Berlin, Deutschland |
Jahr: | 2017 |
Auftraggeber: | Yorck Gruppe |
Fotograf: | Marcus Wend |
Team: | Ester Bruzkus, Patrick Batek, Martina Durrant, Minwon Kim (für Bruzkus Batek) |
Auszeichnungen & Veröffentlichungen: | db |
Die Gestaltung der Contemporary Women’s Abteilung im KaDeWe ist eine laufende Zusammenarbeit zwischen Ester Bruzkus Architekten und Batek Architekten. Das Projekt schafft im Inneren von Berlins bedeutendstem Kaufhaus einen Marktplatz, ganz in der Tradition der
urbanen europäischen Stadtkerne: Marktplätze, Plazas, Arkaden und Einkaufsstraßen. Diese dichten Zentren des Tausches und Austausches definieren sich durch Fassaden, Wege, farbenfrohe Schaufenster - daran orientiert sich auch die neue Planung: es wird eine zeitgenössische Vision einer "Straße" zwischen "Fassaden" verschiedener Materialitäten eingeführt, die sich um einen offenen "Marktplatz" gruppieren - definiert durch Farben, Texturen, Transparenzen und Spiegelungen.
Das Gestaltungskonzept beruft sich auf den Masterplan von OMA, der das Gebäude in vier Quadranten unterteilt. Jeder Quadrant hat ein eigenes Atrium mit einer eigenen Geometrie. Für die Planung der Contemporary Women’s Abteilung dreht und überlappt sich das von OMA für diesen Quadranten als Form eingeführte Quadrat immer wieder und bietet so spannende Blickwinkel und etabliert innere und äußere Zonen. Der äußere Bereich wird definiert durch Fassaden für die verschiedenen Marken, die sich voneinander deutlich in der Materialität unterscheiden: Metall, Polycarbonat, Laminat, farbiges Glas etc. Die innere Zone wird ein "Marktplatz" mit weniger hohen, offeneren und transparenteren Einbauten.
Im gesamten Bereich haben die ausdrucksstarken Materialien eine starke Präsenz: die Haupttrennwände werden aus polychromatischem Glas gefertigt, so daß sich die Transparenz verändert, je nachdem aus welchem Winkel man sie betrachtet. Jede „Schaufensterfassade“ bekommt ein eigenes Material zugewiesen. Die maßgefertigten Elemente schirmen den Marktplatz zum Atrium hin ab. So entsteht ein Raum-in-Raum Gefühl, gleichermaßen offen und definiert. Die reichhaltige Materialpalette an extrudierten, geschäumten und gegossenen Materialien wird eigenständigen polychromatischen Elementen gegenübergestellt, die eine hervorgehobene Produktpräsentation ermöglichen.
Ort: | Berlin, Germany |
Jahr: | 2016-ongoing |
Auftraggeber: | KaDeWe |
Fläche: | 1.945 m2 |
Team: | Ester Bruzkus, Patrick Batek, Anke Müller |
Partner: | Batek Architekten |
Für „Der feine Schimmer“ haben Ester Bruzkus und Patrick Batek eine maßgeschneiderte Architektur entwickelt, passend zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung, die sich der Schönheit verschrieben hat.
Die Räume von 1907 wurden nicht nachgebaut, jedoch Assoziationen aufgeworfen. So bezieht sich die „Bibliothek“ auf des damalige „Herrenzimmer“; der „Vanity Room“ ist dem Raum der Dame nachempfunden. Beispielsweise wird die „Bibliothek“ an seiner gesamten Längsseite von einer vielteiligen Regalwand überzogen, die unter anderem bestückt ist mit der Februar-Ausgabe der Zeitschrift „Jugend“ von 1906, deren Titel das „Pfauenweibchen“ von Leo Putz (1869-1940) ziert, und Entwürfen zur Jugendstil-Schrift von Otto Eckmann (1865-1902).
Ort: | Mannheim, Deutschland |
Jahr: | 2015 |
Auftraggeber: | Kunsthalle Mannheim |
Fläche: | 330qm |
Leistung: | LPH 1-8 Innenarchitektur |
Fotograf: | Alina Holtmann, Laura Brechtel |
Team: | Ester Bruzkus, Sarah Przibylla, Alina Holtmann (für Bruzkus Batek) |