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Siedlungsbauten, Pardess Hanna (heute Israel), 1933–36. Rosenthal ging ins Exil nach Palästina und entwarf mehrere modernistische Häuser der Siedlung Pardess Hanna, südlich von Haifa. Er brachte das ganze Können eines Architekten und Innenarchitektens mit, der auf höchstem Niveau arbeitete. Aus dem klimatisch gemäßigteren Deutschland kommend, musste sich Rosenthal hier mit einem Klima auseinandersetzen, das ein komplexeres Spiel von innen und außen zuließ. Seine Entwürfe zeigen, welche Bedeutung Querlüftung in diesem neuen Klima hat. Im Exil stellen Rosenthals Häuser plastische Spiele von Körpern und Hohlräumen, Innen und Außen dar, die insbesondere von seinen Berliner Kollegen Erich Mendelsohn und Ludwig Mies van der Rohe beeinflusst sind. Doch sein Budget war sehr gering, und seine dortigen Auftraggeber hatten andere Bedürfnisse als die Berliner Klientel. Letztlich war er unzufrieden mit den Bedingungen, die er dort vorfand, und emigrierte nach Großbritannien.